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Vom Glück auf 28 m2
Foto: Markus Mucha

Vom Glück auf 28 m2

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Mine Öziri

Markus Heider zieht aus seiner Eigentumswohnung in ein Tiny House. Ab jetzt hackt er Holz, produziert Solarstrom und baut ein Hochbeet.

Die Fläche, die jahrzehntelang als Nutzgarten auf dem Grundstück seines Firmengeländes eigentlich „brach“ lag, wird jetzt sein Zuhause. Ein eigener Postkasten, eine Mülltonne, die eigene Adresse: der bürokratische Aufwand unterscheidet sich nicht von jedem anderen Haus. Auch die Kosten erscheinen mit ca. 3.500 Euro pro Quadratmeter üppig. Dennoch, der Malermeister strahlt zufrieden.

Nur wenige Quadratmeter

Sein Architekt guckte erstaunt, als Markus Heider ihm 2019 seine ersten Skizzen präsentierte, war dann aber schnell begeistert. Freunde und Familie haben sich durchweg positiv geäußert. Die Finanzierung bei seiner Hausbank, der Sparkasse Vest, verlief unproblematisch. „Mit meinem Berater, Georg Berger, verbindet mich seit eh und je eine vertraute Zusammenarbeit, und die hat sich auch diesem Projekt bewährt.“ Die Debatte darum, ob Tiny Houses nachhaltig sind, beschäftigte Markus Heider intensiv. In der Eigentumswohnung, in der er einige Räume nicht einmal benutzt hat, wohnt jetzt ein junges Paar. „Und mal ehrlich, hier im Garten meiner Firma wäre auf den wenigen Quadratmetern definitiv kein Wohnhaus mehr entstanden. Es kommt also auf den Einzelfall an“, sagt er.

Die eigenen vier Wände

Ihm ist klarer denn je, was ein Zuhause ausmacht. „Es sind nicht die Sachen, die man anhäuft“, sagt er. Vielmehr wohnt er jetzt „mitten im Grünen“ in einem Haus, das er, bis auf den Holzrahmen und die Dacheindeckung, selbst gebaut, dessen Wände er ökologisch gedämmt, mit Lehm verputzt, und dessen Böden mit massiven Kieferndielen belegt hat. „Es fühlt sich gut an, seine eigenen vier Wände zu gestalten. Ich habe hier alles, was ich brauche – und zwar auf einen Blick. Das macht mein Leben leichter.“ Achtsam und minimal leben, so lautet der Grundsatz Heiders.

Neues Zuhause

„Ich versuche meinen Fleischkonsum zu reduzieren und möglichst auf tierische Produkte zu verzichten, einfach weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir uns alle einschränken müssen.“ Auch bei seinen Reisen möchte er künftig häufiger auf den Flieger verzichten. „Ich habe mir ein Dachzelt gekauft, darin werden die nächsten Urlaube stattfinden.“ Natürlich ist es nicht garantiert, dass er hier „ewig“ wohnen bleibt. „Das Leben überrascht einen ja immer wieder“, sagt er. Seiner 15-jährigen Tochter gefällt das neue Zuhause ihres Vaters aber so gut, dass sie sofort einziehen würde, falls es sich Papa doch anders überlegt.

Und hätte die vierte Corona-Welle ihr keinen Strich durch die Rechnung gemacht, hätte die ältere Tochter ihren 19. Geburtstag hier mit ihren Freundinnen beim Feuer vor dem Tiny House gefeiert. Markus Heider denkt momentan aber nicht daran, hier wieder auszuziehen. Das Leben im Tiny House fasziniert ihn. „Die Luft morgens erinnert mich immer ans Campen, und so wache ich immer mit einem Urlaubsfeeling auf.“

Info Sparkasse Vest Recklinghausen
Sparkasse Vest Recklinghausen

Herzogswall 5
45657 Recklinghausen

https://www.sparkasse-re.de/de/home.html

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