Beschreibung
Kunst am Bau in der DDR
Die Architektur begann in der DDR wie im gesamten Deutschland nach dem 2. Weltkrieg mit dem Wiederaufbau der zerstörten Städte. Nach Ostberlin mit der Stalinallee setzte es sich im typischen Ulbricht/Stalin-Baustil in anderen Großstädten der DDR fort. Ab 1953 gab es die erste neue sozialistische Stadt östlich von Berlin: Stalinstadt später Eisenhüttenstadt. Hier lässt sich exemplarisch die Entwicklung der Kunst am Bau an Wohn-, Geschäfts- und Behördenbauten in der DDR besichtigen.Herbert Müller aus Halle an der Saale und Ulrich Müther aus Binz auf Rügen entwickelten international beachtete Betontragwerke, die künstlerische Dimensionen als Gesamtkunstwerk erreichten. Ich betrachte die Lebensläufe weiterer wichtiger Architekten und Baukünstler in der DDR.
Etliche Gebäude wurden nach der Wende abgerissen oder um ein paar Stockwerke tiefer gelegt oder baulich umfunktioniert bzw. umgestaltet – hier ging auch Baukunst unwiederbringlich verloren. Aber davon kann der andere Teil Deutschlands ebenfalls ein Lied singen.
Jeder Besucher der sterbenden DDR wird die Bausubstanz mit ihren Kunstwerken in den 1980er Jahren als überwiegend in die Jahre gekommen, schlecht instandgehalten, grau und schmutzig empfunden haben. Es zeigte sich, was Volkseigentum bedeutet. Was allen gehört, gehört keinem und vergammelt. Private Eigentümer hatten entweder kein Geld oder kein Material zur Instandsetzung. Meist mangelte es an Beidem.
