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Ein Zentrum in der Stadt
Foto: Markus Mucha

Ein Zentrum in der Stadt

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Dinah Bronner

Umbau und Wandel im Matthias-Claudius-Zentrum

Der Der Duft von Kaffee und Waffeln weht frisch über die Terrassenhalbinsel des Matthias-Claudius-Zentrum in Oer-Erkenschwick, das mediterrane Flair streichelt das Gemüt. Die Neugestaltung des Eingangsportals und der Diakonie-Schankwagen mit der freundlichen Bedienung laden nicht nur Senioren und Seniorinnen zum Verweilen ein. Hell verputzte Fassade, glattes Steinplateau, bunte Staudenpflanzen ringsum, auch im Innern hat sich viel verändert. „Seit jeher gilt im Matthias-Claudius-Zentrum der Ansatz, vielfältige Angebote unter einem Dach zu vereinen. Damals in den 80ern startete das Haus als bahnbrechendes NRW-Modellprojekt, in dem Wohnen, Café, Schwimmbad, Sauna und Kegelbahn zum festen Interieur gehörten. Nicht wenige Kinder haben hier in der Therme schwimmen gelernt“, erzählt Jörg Klomann, Geschäftsfeldleiter Gesundheit und Pflege der Diakonie im
Kirchenkreis Recklinghausen.

Veränderte Altenpflege

„Was einen starken Wandel erfahren hat, sind die Rahmenbedingungen in der Altenpflege“, erklärt Bereichsleiter Matthias Frieds. Die vollstationäre Aufnahme ist seit 1995 an einen medizinischen Pflegegrad gekoppelt. Während das durchschnittliche Einzugsalter früher um die 60 Jahre lag, liegt es inzwischen bei etwa 86. Heute bleiben die Menschen möglichst lange zu Hause und werden dort versorgt. „Neben 143 vollstationären Plätzen
bieten wir daher ein großes Spektrum an Unterstützungsleistungen wie häusliche Pflege-Diakoniestation, Tagespflege und Kurzzeitpflege“, erläutert Jörg Klomann und ergänzt: „Unsere Beraterinnen bei ‚pflegewege‘ beraten und unterstützen bei allen Fragen rund um die Pflege.“

Großer Umbau

Ein groß angelegter Umbau auf den Wohnebenen und im Erdgeschoss des Hauses geht nun, nach mehr als zwei Jahren, seinem Abschluss entgegen. Damit öffnet sich das Matthias-Claudius-Zentrum auf neue Weise in die Stadt hinein und bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern attraktive Möglichkeiten. „Musik, Veranstaltungen und Ausstellungen werden zukünftig ihren festen Ort im Hause haben“, so Jörg Klomann. „Das neue Cafè/Bistro ‚Claudius‘ wird zum gemütlichen kulinarischen Ort, die neu gestaltete Kapelle lädt zur Andacht und zu Gottesdiensten ein.“ Mit vielen verschiedenen Angeboten möchte das „neue“ Matthias-Claudius-Zentrum mehr sein als ein Altenheim: Ein lebendiger offener Ort, an dem Menschen unterschiedlichen Alters zusammenkommen.

Mehr als ein Altenheim

Einmal durchs Haus, vorbei am komplett neu gestalteten Cafébereich, prägen Hochbeete das Bild. Hier in der Gartenanlage befinden sich Vitamingarten und Bienenstock. „Nach der Einführungsbegleitung durch einen professionellen Imker produziert unsere Projektgruppe mittlerweile unseren eigenen Sonnendachhonig“, erzählt Bärbel Preckel, Pflegedienstleiterin des Hauses. Kräutergärten, Hochbeete, Vogelvoliere, Goldhamsterfreilauf – seit drei Jahren arbeiten vormals langzeitarbeitslose Menschen im Projekt MuTiQ im Matthias-Claudius-Zentrum. Sie gestalten den Garten und versorgen die Kleintiere. „Zukünftig bringen wir noch mehr Leben ins Haus. Wir wollen Schulen und Kindergärten in unseren Garten einladen“, sagt Anja Steindor, die Projektleiterin.

Die Zukunft im Blick

„Wir möchten Seniorinnen und Senioren sichtbarer machen, auch wenn sie selbst keine Ausflüge mehr in die Stadt unternehmen können“, sagt Jörg Klomann. „Der ganze Stadtteil soll von den neuen Möglichkeiten dieses Zentrums profitieren“, wünscht sich Klomann. „Wir möchten ein Treffpunkt sein, aber auch ein Dienstleister für Beratung und Pflege.“ Die Diakonie
im Kirchenkreis plant im Matthias-Claudius-Zentrum weitere
Beratungsangebote. „Aktuell investieren wir stark in den digitalen Ausbau“, so Klomann. „Ende des Jahres eröffnen wir unsere Modellwohnung, ein Projekt in Kooperation mit der Ruhr Universität in Bochum.“ Ausgestattet mit allen digitalen Assistenzsystemen, die auf dem Markt sind, können Menschen sich darüber informieren, wie ein möglichst langes selbständiges Leben im Alter möglich ist.

Info Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen
Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen

Elper Weg 89
45657 Recklinghausen

www.diakonie-kreis-re.de

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